Dienstag, 11. August 2009

Hui Buh, das Bürogespenst

Es war einmal, vor langer langer Zeit, in einem verträumten kleinen Kaff in den Alpen, ein herrlich gelegenes Büro. Mit bunten Blumen vor den Fenstern und einer fantastischen Aussicht auf das Land.
In diesem Büro hausten Tag für Tag, Woche für Woche und Monat für Monat acht kleine Wichtel und versuchten, das Alpenkaff so gut wie möglich in der Welt zu präsentieren.
Ok, da war schon die Hälfte gelogen. Im Grunde hausten acht Wichtel in dem Büro, aber nur zwei gaben ihr Bestes, um das Kaff so gut wie möglich dastehen zu lassen. Doch der Oberwichtel, ein gar abscheulicher Charakter mit einem Aussehen zum Gruseln, behandelte ausgerechnet seine Vorzeige-Wichtel schlecht. Auffallend schlecht. Sogar schlechter als alle anderen Wichtel. Da beschloss einer dieser Wichtel, zu gehen. Weit, weit weg, wo der böse Oberwichtel ihn nicht mehr ungerecht behandeln konnte. 45 Tage wollte er noch bleiben, und dann gehen.
Nun wusste der böse Oberwichtel nicht mehr weiter, und so machte er sich auf die Suche nach einem neuen Wichtel. Er suchte und suchte, aber er fand niemanden. Also beschloss er, einen Boten los zu schicken, der in den benachbarten Kaffs die Wichtel-Stelle feilbot. Und da hatte er Erfolg. Täglich flatterten Brieftauben ins Haus und brachten Urkunden von Wichteln vorbei, die nun auch zu diesem Büro gehören wollten.
Weil die zwei fleißigen Wichtel davon Wind bekommen hatten und nicht nur fleißig, sondern auch neugierig waren, beschlossen sie, dem Oberwichtel einen Streich zu spielen: Eines Nachts, als das Kaff und das Land schon tief schlummerten, schlichen sie sich in das Büro des Oberwichtels, griffen nach den Urkunden und verschwanden damit im hintersten Winkel des Büros. Sie zündeten eine Kerze an, weil es ja so dunkel war, und begannen zu lesen. Und lasen und lasen und lasen. Und lachten über die vielen dummen Wichtel, die unbedingt in das Büro wollten. Nach einigen Stunden schlichen sie sich wieder aus dem Hinterzimmer, legten die Urkunden wieder dahin, wo sie vorher lagen und verschwanden. Doch sie ahnten noch nicht, dass sie eine Urkunde auf dem Rückweg verloren hatten... Am nächsten Morgen fand der Oberwichtel die fehlende Urkunde auf dem Boden liegen – und war erbost. „Wer hat Hand an die Urkunden gelegt?“, fragte er in seinem bösesten Ton seine Wichtel. Niemand meldete sich...doch dann hob der Wichtel, der nur noch wenige Tage ein Wichtel sein wollte, freiwillig die Hand – und grinste: Das war Hui Buh, das Bürogespenst, wetten?
Der Oberwichtel ahnte, dass dies gelogen war und stampfte vor Zorn mit einem Fuß in den Boden, sodass dieser sich öffnete und den bösen Mann verschluckte...oder war das Rumpelstilzchen? Egal, Hauptsache, happy End!

1 Kommentar:

  1. ...und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute...

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